Es gibt nur einen Weg: MEHRweg – mit Floody gegen die Verpackungsflut
Einweg ist kein Weg.
Berlin hat ein großes Problem: To-Go Becher. Über 20.000 davon landen pro Stunde (!) im Müll – bestenfalls, denn viele der beschichteten Pappbecher schaffen es maximal in den Straßengraben oder in Spree und Havel. Deutschlandweit entstehen durch die Produktion von Einwegbechern 83.000 Tonnen CO2 und auch die Entsorgung der Becher bringt Probleme mit sich. Denn durch die Beschichtung sind die Becher nur eingeschränkt recyclingfähig und werden somit häufig verbrannt.
Der Berliner Stadtteil Neukölln geht dieses Problem nun mit der Kampagne „schön wie wir“ aktiv an und entsendet Mehrwegberaterinnen und -Berater, die den Einwegbechern den Kampf ansagen wollen: Sie beraten Gastronomen in allen Fragen zum Thema Müllvermeidung und unterstützen bei der Einführung von Mehrwegbechern und Pfandsystemen.
Kaffeebecher im Abfall war gestern, der Mehrwegbecher muss her…
…aber was machen wir mit unserem gebrauchten Mehrwegbecher oder einem Pfandbecher in der Tasche? Wie transportieren wir ihn vor Gebrauch hygienisch und nach dem Gebrauch ohne zu Kleckern in all dem Kram, den wir sonst noch bei uns tragen? Das sind Fragen, die dem Bezirksamt Neukölln im Rahmen des Projektes „Mehrwege-Beratung Einweg ist kein Weg“ gestellt wurden und die Umsetzung verzögern.
Die Mehrwegberater*innen sind bei der Suche nach Lösungen auf das kreative Textil-Unternehmen aus Schwarzenbach gestoßen: Die Firma hofmann druck, design + neue medien ist bekannt für Ihre Kompetenz im Textildruck und verschafft sich nach und nach auch einen Namen in der Konfektion von individuellen Werbe-, Heimtextilien und Bekleidungsstücken – nicht zuletzt aufgrund der Eigenmarke anna blume textilmanufaktur. Zusammen mit Stefanie Raab, selbst Mehrwegberaterin und Geschäftsführerin von coopolis GmbH – Planungsbüro für kooperative Stadtentwicklung, entwickelte Unternehmerin Lisa Breckner die Lösung des Problems: Der FLOODY
Der Floody: Mehrwegbecher Verpackung
„Ein Beutelchen aus naturbelassener, gut waschbarer Baumwolle, lebensmittelecht – der FOODY – ist die Basis der umweltfreundlichen Verpackung für Mehrwegbecher oder anderen Proviant“, so Breckner. Ohne viel Krimskrams mit praktischem Schlupfverschluss ist der Inhalt vor Schmutz geschützt und ein paar Resttropfen nach Gebrauch werden einfach aufgesaugt. Eine kleine Schlaufe mit Karabinerhaken als witziges und auch sehr praktisches Detail bietet Zusatznutzen: Damit kann der Becher außen gut an einer Tasche oder einem Rucksack befestigt werden. Ein weiterer weicher Beutel aus wasserabweisendem Material, der FLEECY, wird darüber gezogen, schützt vor Beschädigung und hält die Temperatur des Inhalts für eine ganze Weile. Damit wird FOODY zusammen mit FLEECY zum FLOODY und weder für Kaffee noch für Croissant, „Labla“ oder „Stulle“ fällt künftig eine Flut an Verpackungsmüll an. Und noch besser: Alle verwendeten Stoffe sind Produktionsreste der anna blume textilmanufaktur aus Schwarzenbach an der Saale.
Neukölln Nachhaltig – das Fest.
Eingeladen vom Bezirksamt Neukölln reiste Lisa Breckner vergangenes Wochenende nach Berlin um die Produktidee dem Neuköllner Bezirks-Bürgermeister, der dortigen Gastronomie sowie den potentiellen Nutzern vorzustellen. Überzeugen ließ sich auch Mitglied des Bundestags Dr. Fritz Felgentreu, er gehört nun zu den ersten 150 Test-Nutzern von FLOODY.
Wie häufig gehen wir morgens ins Cafe, lassen uns den Cafe in einen TO-Go Becher füllen und das Croissant in ein beschichtetes Tütchen stecken? Leider viel zu oft. Für beides gibt’s Alternativen: Foodie & Fleecy sowie zahlreiche Initiativen an Pfand- oder Mehrwegbechern. Hurra! Packen wir doch das Croissant in den Foodie – trinken unseren Café mit Genuss aus dem Mehrwegbecher und transportieren – ist dann beides verzehrt und genossen, den Pfandbecher in Foodie und Fleecy (also im DUO bekannt als Floody) Auslaufsicher nach Hause!
Und was nun? Der Café war lecker, aber so richtig sauber ist der Becher nun auch nicht. Und ich stehe in der Ubahn / Sbahn / Straßenbahn und wohin mit dem Ding? Hinein ein den Foodie, ein kleines Beutelchen, produziert aus Resten und Ausschuss der anna blume textilmanufaktur und zum weiteren Auslaufschutz: umstülpt mit dem Fleecy, einer kleinen Fleece Hülle ebenfalls aus Resten der anna blume Kuscheldecken-Produktion.